AMR-Awareness Week 2025: Strategien gegen antimikrobielle Resistenzen

Berlin, 13.11.2025 - Im Vorfeld der World Antimicrobial Awareness Week eröffnete die japanische Botschafterin Shino Mitsuko als Gastgeberin und Hausherrin die von Shionogi und dem Deutschen Netzwerk gegen Antimikrobielle Resistenzen (DNAMR) organisierte Veranstaltung „Rethinking Global Health Combating Antimicrobial Resistance, Creating Resilient Systems”. Vor rund 60 geladenen Gästen, berichtete sie, dass sie gerade als japanische Botschafterin Berlin angekommen, bereits im letzten Jahr, anlässlich der AMR-Awareness Week, bei einer Veranstaltung zum Thema Antibiotikaresistenzen sprechen durfte. Sie freue sich an dem Thema weiter mitwirken zu dürfen und ihr Wissen vertiefen zu können.

Prof. Dr.  Andrew Ullmann, Universität Würzburg, früher MdB und im DNAMR Vertreter AGIHO begrüßte im Namen der Organisatorinnen und Organisatoren die Teilnehmenden. Er erläuterte, dass er sich bereits im in der letzten Legislaturperiode im Parlamentarierkreis AMR engagiert habe und dieses Engagement nun als Infektiologe und Mitglied im DNAMR fortsetze, um das Thema antimikrobielle Resistenzen als eine der großen globalen Gesundheitsbedrohungen stärker in der Politik zu verankern. Er betonte, dass es zwar neue resistenzbrechende Antibiotika brauche, insgesamt resilientere Gesundheitssysteme erforderlich seien. Er zitierte WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Ghebreyesus mit dem Appell „health in all polticies“.

In den sich anschließenden zwei Diskussionsrunden wurde die Problematik der antimikrobiellen Resistenzen, ihre Auswirkungen und mögliche Lösungswege sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene diskutiert. Auf EU-Ebene werden derzeit Marktanreizinstrumente diskutiert, darunter der sogenannte Transferable Exclusivity Voucher (TEV), um Pharmaunternehmen zu motivieren, wieder stärker in die Forschung und Entwicklung innovativer, resistenzbrechender Antibiotika zu investieren. Während erhebliche Mittel beispielsweise in die Krebsforschung fließen, stagniere die Entwicklung neuer Antibiotika.

Zudem wurde deutlich, dass Deutschland trotz der Erfahrungen aus der Corona-Pandemie weiterhin in Bezug auf die Arzneimittelversorgung verwundbar ist: Rund 80 Prozent der Wirkstoffe für Antibiotika (API) stammen aus China. Neben der Entwicklung neuer Antibiotika sei daher auch die Forschung an Mitteln gegen Pilzinfektionen sowie an alternativen Therapien wie der Phagentherapie von zentraler Bedeutung. Einigkeit bestand unter den Teilnehmenden: Dringender Handlungsbedarf besteht. Politik, Wissenschaft und Wirtschaft müssen gemeinsam agieren, um der sich bereits abzeichnenden Krise wirksam entgegenzutreten.

Foto: Japanische Botschaft

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