Antibiotika-Krise: Forschung und Privatwirtschaft arbeiten gemeinsam an Lösungen

++ Deutsches Netzwerk gegen Antimikrobielle Resistenzen gegründet

v.l.n.r: Harald Zimmer, Annette Hornung-Pickert, Marc Gitzinger, Rhan Gunderlach, Dr. Timo Jäger, Prof. Dr. Achim Hörauf, Dr. Ralf Sudbrak © David Ausserhofer

Berlin, 13.5.2022 – Neue Antibiotika werden dringend benötigt, um der stark zunehmenden Verbreitung von Resistenzen zu begegnen. Um die Entwicklung neuer resistenzbrechender Antibiotika und die dafür notwendige politische Handlungsbereitschaft voranzutreiben, wurde das Deutsche Netzwerk gegen Antimikrobielle Resistenzen (DNAMR) gegründet.

Das Ziel des DNAMR ist es, durch sinnvolle Verknüpfung von Forschungsförderung und Marktanreizen die Entwicklung, Implementierung und Anwendung neuer Wirkstoffe zu beschleunigen. Dabei sollen Forschungsförderung (Push) mit Marktanreizen (Pull) verknüpft, sowie Grundlagen- und klinische Forschung gestärkt werden. Gleichzeitig wird das Netzwerk dazu beitragen, Anreize für Pharmaunternehmen zu schaffen, damit letztere zukünftig vermehrt bereit sind, in neue Antibiotika zu investieren.

Das DNAMR stellt drei Forderungen

  1. Stärkung der Pipeline öffentlich finanzierter Forschungs- und Entwicklungsprojekte für Antibiotika: Die derzeitigen Anstrengungen in der Grundlagenforschung für Antibiotika müssen verstetigt und verstärkt werden, um neue Wirkstoffklassen zu entdecken und weiter zu entwickeln.
  2. Schnellstmögliche Überführung von resistenzbrechenden Wirkstoffen in Medikamente mit einem möglichst günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnis (Translation).
  3. Entwicklung und Implementierung von marktbasierten Anreizmechanismen zur Förderung neuer Antibiotika und anderer antibakteriell wirksamer Medikamente. Obwohl resistenzbrechende Reserveantibiotika nur dann eingesetzt werden sollen, wenn die Standardbehandlung für eine Infektion aufgrund von Resistenzen nicht wirksam ist, muss ihre Entwicklung, Produktion und Bereitstellung für Investoren wirtschaftlich sinnvoll sein. Auch die Finanzierung von Reserveantibiotika – im Krankenhaus wie auch im ambulanten Bereich – muss durch eine zeitnahe und adäquate finanzielle Erstattung sichergestellt werden.

Wer steht hinter dem DNAMR

Das Deutsche Netzwerk gegen Antimikrobielle Resistenzen (DNAMR) ist ein Zusammenschluss von Organisationen, Institutionen, Unternehmen, juristischen und natürlichen Personen aus Wissenschaft, medizinischer Versorgung und Gesundheitswirtschaft, die sich für die Entwicklung von neuen, resistenzbrechenden Antibiotika einsetzen. Vertreterinnen und Vertreter im Netzwerk stammen aus der BEAM-Alliance (Biotech companies in Europe combatting AntiMicrobial resistance), dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), dem Global AMR R&D Hub, der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI), der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie e.V. (PEG), sowie dem Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa).

Nächster Veranstaltungstermin des DNAMR:

31. Mai 2022, 19:00 Uhr Podiumsdiskussion:
(K)Eine Zukunft ohne Antibiotika! Nationale Lösungsansätze für eine globale Herausforderung, Deutscher Bundestag, Bedienrestaurant, Dorotheenstr. 100, 10117 Berlin

Bei Interesse schicken wir Ihnen gerne eine Einladung.

Weitere Informationen demnächst auf unserer Website www.dnamr.de und im angehängten Factsheet.

Ansprechpartnerinnen: Rhan Gunderlach/Annette Hornung

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