Beschluss der G7 Gesundheitsminister zu Antibiotikaresistenzen

Die G7-Gesundheitsministerinnen und -minister vor dem Roten Rathaus in Berlin am 19. Mai 2022
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Berlin, 19.05.2022 - Die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister der G7-Staaten haben bei ihrem zweitägigen vom 19. - 20. Mai 2022 u.a. auch zu Antibiotikaresistenzen einen Beschluss gefasst:

Antibiotikaresistenzen

Die G7 wollen die stille Pandemie von Antibiotikaresistenzen mit allen Kräften bekämpfen. Antibiotikaresistenzen fordern jährlich mehr als eine Million Menschenleben weltweit, und sie ziehen enorme wirtschaftliche und soziale Folgen nach sich. Unwirksame oder nicht verfügbare Antibiotikabehandlungen führen zudem oftmals zu einer Blutvergiftung (Sepsis), an deren Folgen weltweit schätzungsweise 11 Millionen Menschen pro Jahr sterben. Die G7 werden daher aktiv die Forschung und Entwicklung neuer, dringend benötigter Antibiotika fördern. Außerdem soll der sachgerechte Einsatz von Antibiotika verbessert werden. Hierzu wollen die G7 bis Ende 2023 nationale Ziele festlegen. Überdies soll die Früherkennung, Diagnose und Therapie von Sepsis gestärkt werden.“

Im Kommuniqué der G7- Gesundheitsministerinnen und -minister 20 Mai 2022, Berlin heißt es:

Bekämpfung der „stillen Pandemie“ der Antibiotikaresistenzen

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30. Wir erkennen die dringende Notwendigkeit der Innovationsförderung und der Stärkung der Forschungs- und Entwicklungspipeline an. Daher heben wir die Bedeutung einer Beschleunigung der frühen und fortgeschrittenen Entwicklung von dringend benötigten neuen antibiotischen Arzneimitteln, Impfstoffen, alternativen Therapeutika und Diagnostika hervor. Wir schätzen und unterstützen Initiativen wie den Combating Antibiotic-Resistant Bacteria Biopharmaceutical Accelerator (CARB-X) und das Global Antibiotic Research and Development Partnership (GARDP) und werden nationale und internationale Bemühungen in der AMR-Forschung und Entwicklung für neue G7 Gesundheit Therapeutika, Impfstoffe und Diagnostika fortführen. Wir unterstreichen die Bedeutung der Schließung der Finanzierungslücke von GARDP, um deren „5 bis 25“-Initiative mit dem Ziel, fünf neue Behandlungsmöglichkeiten bis 2025 bereitzustellen, zu ermöglichen.


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31. Wir erkennen an, dass die Sicherstellung eines nachhaltigen Markts für bereits vorhandene sowie für neue Antibiotika von wesentlicher Bedeutung ist. Hierzu zählen geeignete Schritte zur Bewältigung des Marktversagens bei Antibiotika und zur Sicherstellung der Vermarktung und Bereitstellung bestehender und neuer Antibiotika für den ungedeckten Bedarf im Gesundheitsbereich bei gleichzeitiger Berücksichtigung eines umsichtigen und verantwortungsvollen Umgangs und eines gerechten Zugangs. Auf der Grundlage des Statements der G7-Finanzministerinnen und -minister von 2021 zu Maßnahmen für die Förderung der Antibiotikaentwicklung, verpflichten wir uns zur Beschleunigung der Umsetzung bestehender Strategien und zur Realisierung zusätzlicher spezifischer und geeigneter Schritte in unseren nationalen Märkten und Gesundheitssystemen, die sich auf die gemeinsamen Grundsätze für die Bewertung antibiotischer Therapeutika (Shared Principles for the Valuation of Antimicrobial Therapeutics) der G7 von 2021 stützen. Unter Berücksichtigung länderspezifischer Gegebenheiten und Kompetenzen der Mitgliedstaaten werden wir eine Reihe von möglichen Marktanreizen untersuchen, wobei wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Unterstützung von entsprechenden Pull-Anreizen legen. Wir begrüßen den Sachstandsbericht des Global AMR R&D Hubs und der WHO, um die Arbeiten zu PullAnreizen zu unterstützen und zu stärken. Wir begrüßen das Pilotprojekt der SECUREInitiative zur Überwindung kritischer Einschränkungen des Zugangs zu essenziellen, bereits vorhandenen und neuen Antibiotika in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen und zur Förderung des umsichtigen und verantwortungsvollen Umgangs mit Antibiotika und zur Verbesserung ihrer Marktsituation gleichermaßen.

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